Schon lange Zeit zuvor hatte ich im Namen meiner Kinder bei unserem sympathischen EFFA Casting Instructor Andy angefragt, ob meine beiden Carla (9J.) und Jacob (7J.) bereits beim Jugendevent mitmachen dürften, worauf er mir ohne zu zögern und lächelnd ein „Na klar!“ mit auf den Weg gab. Meine Kinder waren bereits einige Zeit zuvor schon voller Vorfreude und so leihen wir uns rechtzeitig das Jugend-Equipment von Onkel Daniel (Bambusrutenbauer) aus, der es mittlerweile geschafft hat, den Fliegerfischer-Virus bei uns epidemisch zu verbreiten. Die anschliessenden Flycasting-Anfänge meines Nachwuchses auf dem heimischen Rasen macht Spass und lässt Talent-Ansätze erkennen. Heute war es dann endlich soweit und wir machten uns auf den Weg von Bad Krozingen nach Zell i.W. Das Wetter war so wie es der Bericht vorausgesagt hatte, regnerisch bei bescheidenen 13C Tagesdurchschnitt. Aber wie immer und egal bei welchem Wetter, ist das Wiesental kurz vor Zell, wo das Tal enger ist und seine Hänge steil werden, eine landschaftliche Sensation.
Wir treffen uns auf dem Parkplatz Atzenbach, wo Hans (2ter Vorstand & Wiesenwart) die Ankommenden begrüsst und wo sich gut gelaunte Jugendliche bereits fachmännisch über ihre mitgebrachten Gerätschaften austauschen. Unser Opa Helmut aus dem Münstertal ist auch bereits da; er hat als Anfahrt die Passüberquerung gewählt. Seine Aufgabe wird es heute sein eine DVD von diesem Jugendevent zu erstellen. Alle Zusammen gehen wir stromaufwärts zum Wehr, wo Andy bereits auf uns wartet und etliche Schnupper-Ruten vorbereitet hat. Bei den Jungs die bereits eine Rute mitgebracht hatten, wird alles überprüft und hier und da noch etwas Wolle oder Dubbing als Fliegenersatz angebunden, da sich ansonsten Leine und Vorfach beim Werfen nicht sauber ausrollen werden. Und dann geht es los mit dem Wurftraining! Die ganze Mannschaft nimmt in einer Reihe und mit ausreichendem Abstand zum rechten Nebenmann Aufstellung. Nur eine ungleichmässige Lücke in der Reihe lässt darauf schliessen, auch ein Linkshänder angetreten ist. Nun wird geworfen was das Zeugs hält. Andy macht bei jedem Einzelnen gezielte Korrekturen und gibt Tipps zum Wurfstil. Fleissig wird er dabei von Hans, Willy (Verbindungsmann Rheinfelden-Zell), Yvonne und Daniel unterstützt, sind es doch rund ein Duzent Jugendliche aus den Angelvereinen von Steinenstadt, Rheinfelden und Zell, die heute mitmachen und angeleitet werden möchten. Abschluss des Fliegenwerfens, bildet ein kleiner Wettbewerb, bei dem es darum geht, die Fliege möglichst zentrisch in in zwei unterschiedlich weit entfernte Kreise mit einem Durchmesser von jeweils 60cm abzulegen
Viel zu schnell ist das Werfen für alle Beteiligten vorüber gegangen. Auf dem Weg zum Vereinsweiher wird sich nun aber in der Verlängerung angeregt über „gerade Wurfbahnen“, „zunehmender Beschleunigung“, „passendem Wurfwinkel“ und „richtigem Timing“ unterhalten. Angekommen werden wir von Walter (1ter Vorstand) begrüsst, der schon mal den Grill angeschmissen hat und auch sonst bereits alles für ein schönes Mittagessen vorbereitet hat. Bei nun strömendem Regen, werden die Tische rasch freigemacht und die von Hans selbst gefertigten legendären Bindestöcke kommen jetzt zum Einsatz. Hans gibt nun unmissverständlich die Tagesparole aus für die zu bindende Fliegenimitation und diese heisst „Red Tag“. Hier stellen sich einige Jugendliche besonders geschickt an und binden diese Schönheit mit viel schillerendem Pfauengrass auf einen 12er Haken. Da wo es noch nicht so klappt, helfen auch noch Andy und Willy mit und so entsteht mit einer unglaublichen Geduld und viel Hingabe aller Beteiligten ein Schwarm (nahezu) perfekter „Red Tags“, die alle bei der anschliessenden Prämierung ihre gebührende Anerkennung durch die Juroren finden werden.
Es ist einige Tage später und ich möchte heute nach dem Arbeiten von Basel aus noch zum Fischen gehen. Am Morgen stecke ich nach kurzer Überlegung noch schnell die Klarsichtbox mit den „12er Red Tags“ ein, die Carla und Jacob am Jugendevent gebunden haben. Später an der Wiese binde ich eine davon an das Vorfach und beginne zu fischen und was soll ich sagen ..., besser ihr seht selbst was die Bachforellen an diesem Tag mochten:
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